Es ist ok auch mal nicht ok zu sein ...
Ich fand diesen Satz bei allen anderen immer sehr zutreffend. Für mich selbst … na ja, da sah es etwas anders aus! Selbst konnte und wollte das nicht so gern akzeptieren.
Nach unserer grossen Lifebooster-Challenge, die wir in nur 8 Wochen auf die Beine gestellt hatten, bin ich dann im September echt an meine Grenzen geraten.
Eigentlich hätte ich ja voller Freude und Motivation sein müssen. Die Challenge war ein voller Erfolg. Wir haben Tausende von Menschen erreicht und von denen auch wundervolles Feedback erhalten. Aber anstatt der Freude fühlte ich mich jedoch ausgebrannt, müde und antriebslos.
Das immer wieder Neuorganisieren meiner zwei live Kongresse in der Schweiz, die ich schlussendlich dann doch auf 2021 verschieben musste, die Ungewissheit, wie und wann ich wieder Kongresse durchführen kann, sowie das Alternativen suchen und aufbauen, um die finanziellen Einbussen, die dadurch entstanden sind, hatten mich wohl doch etwas mehr mitgenommen wie gedacht.
Durch einen etwas unsanftes Wachrütteln von einem guten Freund durfte ich dann vor ein paar Wochen lernen, genau diesen Satz anzunehmen und zu akzeptieren. Das ist mir unter uns gesagt, nicht so leichtgefallen. Denn ich kam mir plötzlich wie eine Hochstaplerin vor.
Ich biete seit vielen Jahren Auszeit-Retreats an und unterstütze Menschen dabei, aus dem stressigen Hamsterrad auszubrechen. Das Thema Stressbewältigung war lange Zeit sogar das Fokusthema meiner Coachingarbeit. Tja, und was passiert jetzt? Ich stand selbst schon zum zweiten Mal in meinem Leben, wieder kurz vor einem Burn-out!
Das spannende an der ganzen Situation ist auch noch, dass ich anfangs Jahr zu einer Freundin gesagt habe: Ich weiss nicht, ob das Thema Stressmanagement noch meins ist, da ich so weit davon entfernt bin und mich nicht mehr so gut in meine Klienten hineinfühlen kann, da es bei mir schon über 10 Jahre ist, seit dem ich fast in mein Burn-out geschlittert bin.»
>> Ironie des Schicksals würde ich mal sagen … oder ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass das wohl doch genau mein Lebensthema ist und ich in dem Bereich goldrichtig unterwegs bin.
Ja, ich durfte mal wieder am eigenen Leib erfahren, wie wichtig es ist, sich einzugestehen, dass man halt auch mal nicht ok ist. Anzunehmen, dass es einem auch mal einfach beschissen geht und dass man auch mal schlichtweg überfordert ist.
Hey, wir sind alles nur Menschen und keine Maschinen!
Und sogar als Coach, Lehrer, Elternteil, Arzt etc., darf es uns auch einfach mal nicht gut gehen. Das, auch wenn wir das Gefühl haben, wir müssen ein Vorbild für die anderen sein und dürfen keine Schwäche zeigen.
Es ist einfach so wichtig, dass wir das nicht verdrängen, sondern anerkennen und annehmen. Denn erst, wenn wir erkennen, dass gerade etwas in unserem Leben ins Ungleichgewicht geraten ist, können wir auch etwas an dieser Situation verändern. Ganz egal, ob wir kurz vor einem Burn-out, der Entscheidung, endlich den Job zu kündigen und etwas Neues zu starten, einer Ehekrise oder sogar vor einer Trennung stehen.
Jetzt mag ich Dich mal fragen:
Sei bitte mutig und schau diese Dinge an! Denn es ist ok, mal nicht ok zu sein. Aber … es ist nicht ok, darin stecken zu bleiben!
Raus aus der Negativ-Spirale
Du denkst Dir jetzt sicher, ja leichter gesagt, wie getan. Wie soll denn das so einfach gehen?
Hmm, da muss ich Dich leider gleich enttäuschen! Von leicht war nie die Rede! Dieser Weg kann auch mal schmerzhaft und anstrengend sein, aber es lohnt sich, ihn zu gehen.
Gerne teile ich mit Dir meine 5 besten Tipps:
1. Nimm Dir Zeit für Dich
Viele von uns schauen immer, dass es allen in unserem Umfeld gut geht. Wen wir aber dabei oft vergessen, ist die wichtigste Person in unserem Leben, nämlich uns selbst! Gönn Dir in solchen Situationen Zeit für Dich. Zeit zum Durchatmen und um wieder zur Ruhe zu kommen.
Gerade in der jetzigen Zeit viel mir das persönlich echt schwer. Ich war für meine Familie, Freunde und Klienten da und wollte alle bestmöglich unterstützen, durch diese «Krise» zu kommen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, als ich mich plötzlich einfach nicht mehr gemeldet habe, Mails nicht beantwortet habe oder nicht auf Anrufe reagiert habe.
Aber ich musste mir eingestehen, dass ich jetzt einfach mal an mich denken darf und mir Zeit und Raum schenken darf, um zu Atmen und zu Sein!
2. Lerne NEIN zu sagen!
Wenn Du merkst, dass Dir alles zu viel wird, dann traue Dich, Nein zu sagen. Lerne Grenzen zu setzten und diese auch klar zu kommunizieren. Glaub mir, Nein zu sagen, kann so befreiend sein.
3. Frage Dich: Liegt das Problem in der Gegenwart oder in der Zukunft
Ganz oft stresst uns gar nicht die Gegenwart, sondern der Gedanke, an das was in Zukunft allenfalls passieren könnte. Hier in Europa tendieren viele dazu, sich immer das Worst-Case-Szenario auszumalen. Aber wie realistisch ist es, dass es wirklich so schlimm werden wird, wie wir es uns ausmalen? Wenn wir ehrlich sind, meistens so gegen 0%.
Sollte es in der Gegenwart liegen, dann gehe das Problem am besten gleich an. Kannst Du Dich gerade nicht konzentrieren, dann mache eine kleine Pause und gehe kurz an die frische Luft. Sind die Arbeitskollegen oder die Kids im Homeoffice zu laut, dann setzte Noise Canceling Kopfhörer auf oder mach Ohrstöpsel rein und teile den Störenfrieden mit, dass Du eine Stunde in Ruhe arbeiten möchtest etc.!
Solltest Du aber merken, dass Dich der Gedanke an die Zukunft stresst, dann mach Dir selbst bewusst, dass Gedanken noch lange keine Fakten sind. Das ist nur eine Mindfuck-Story, die Du Dir selbst erzählst. Versuche dann, die Gedanken wieder auf das Hier und Jetzt zu richten und die Gegenwart so gut wie möglich positiv zu beeinflussen. Frage Dich auch mal, was ist das Beste, was passieren könnte? Und male Dir das ganz genau aus und richte Deinen Fokus in Zukunft darauf.
4. Raffe Dich auf und gehe regelmässig in die Natur
Als ich im September gemerkt habe, wie sich meine Energie so langsam von mir verabschiedet, habe ich mich regelrecht zu Hause verkrochen. Am liebsten hätte ich mir nach dem Arbeiten einfach die Decke über den Kopf gezogen. Ich musste mich am Anfang regelrecht aufraffen, um raus in die Natur zu gehen. Aber ich wusste ja, wie gut das einem tut! Und es ist wirklich so, frische Luft und Spaziergänge oder Wanderungen in der Natur sind Balsam für die Seele. Auch wenn es am Anfang vielleicht nur 30 Minuten sind, raffe Dich auf und gehe raus.
5. Hol Dir Hilfe
Du musst nicht alles, Alleine schaffe! Traue Dich, mit Deinen Liebsten über Dein Befinden zu sprechen. Wenn Du alles in Dich hineinfrisst, hilft es niemandem weiter.
Manchmal ist es auch hilfreich, sich externe Hilfe zu holen, in Form eines Coaches oder eines Kurses im Bereich Stressbewältigung.
Falls Du Unterstützung brauchst, bin ich gerne für Dich da. Vereinbare doch einfach einen kostenlosen Termin für ein Kurz-Coaching, um zu schauen, wie ich Dich am besten auf dem Weg in ein entspanntes Leben begleiten kann.
Hier geht es zur kostenlosen Terminvereinbarung: https://karin-grun.youcanbook.me/
Schaue auf Dich und Deine Gesundheit - Weil Du es Dir wert bist!
Herzlichst, Deine Karin
Über Karin Grun
"Ich liebe es, meine Klienten dabei zu begleiten, aus Ihrem stressigen Alltag auszubrechen, herauszufinden, was sie wirklich wollen und dann Schritt für Schritt, diese Visionen auch umzusetzen.
Leider scheitert es sehr oft an der Umsetzung. Man findet zwar heraus, was man will, aber dann kommen Zweifel, Ängste vor dem Neustart auf und man kommt dann einfach nicht ins Tun.
Meine Stärke ist es, das Potenzial aus den Menschen herauszukitzeln und sie zu motivieren, ihr Ding dann auch wirklich durchzuziehen."
Kontakt:
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Karin Grun
Grindelstrasse 15
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Tel.: +41 78 622 3513
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